Die Geschichte der HONDA Monkey
Im Netz und in Büchern gibt es viele Abhandlungen über die HONDA Monkey, dennoch möchte ich hier die Geschichte und Modellentwicklung dieses einmaligen Kultbikes noch einmal darstellen.
Vielleicht findest Du an der einen oder anderen Stelle auch Infos, die Dir bislang noch nicht bekannt waren.
1961 – HONDA Z100
1961 eröffnete HONDA den (bis 2009 betriebenen) Freizeit- und Vergnügungspark „Tama-Tech“ in Suzuka/Japan. Vergleichbar mit dem amerikanischen Disneyland konnten sich Besucher dort vergnügen sowie die firmeneigenen Produkte testen.
Freifahrend auf einem Parcours sowie fest an einem Karussell fixiert kamen dort erstmals MiniBikes mit der Typbezeichnung Z100 zum Einsatz. Diese lösten bei Jung und Alt große Begeisterung aus. Die erwachsenen Besucher saßen darauf in einer affenartigen Körperhaltung, so dass bereits zu dieser Zeit der Name „Monkey“ geboren wurde.
Während das Fahrgestell der Z100 mit seinen winzigen 5-Zoll-Rädern und komplett ohne Federung eine Neuentwicklung war, kam der knapp 4,5 PS starke Motor aus dem bereits bekannten Roller HONDA C100 Super Cub. Es handelt sich um einen 50-ccm-Viertakter, der über Gangschaltung, Fliehkraftkupplung und untenliegender Nockenwelle (OHV) verfügt. Der Tank der Z100 befindet sich unter einer Kunststoffhaube mit einem einseitigen Tankemblem mit der Aufschrift „Honda 50“ auf der linken Seite.
Aufgrund der Resonanz im genannten Vergnügungspark stellte HONDA die Z100 im Jahr 1962 auf der Messe in London sowie vom 26. bis 30. September 1962 auf der IFMA (Internationale Fahrrad- und Motorrad-Ausstellung) in Frankfurt am Main aus. Sie wollten damit das Interesse in Europa ausloten.
Auch hier bekam HONDA ein positives Feedback, so dass man sich für die Serienproduktion entschloss und ab 1963 das Nachfolgemodell, die CZ100, in Europa zum Kauf angeboten hat.
Die Z100 hingegen wurde nie vermarktet und nur in sehr kleiner Stückzahl (lt. Überlieferungen weniger als 20 Stück) handgefertigt.
1963 – HONDA CZ100
1963 war die CZ100 das erste Mokick der Monkey-Modellreihe, das in den Verkauf kam. Es gab sie in zwei Ausführungen:
Das erste Modell (1963) wurde als Typ Mark 1 bezeichnet. Es hatte den Motor und die Reifengröße der Z100 übernommen und war ebenfalls ungefedert. Der Tank jedoch kam von der bereits bekannten HONDA C110, er war weiß mit Chromwangen. Die wesentlichsten Unterscheidungsmerkmale zur Z100 sind zudem der runde Heckkotflügel, der nicht mehr verchromte Vorderkotflügel und die Halterung für die hintere Steckachse.
Produziert wurden von der CZ100 Mark 1 nur wenige Exemplare im unteren dreistelligen Bereich. Verkauft wurden sie hauptsächlich in Frankreich und Großbritannien.
Ab 1964 wurde der Nachfolger, der sogenannte Typ Mark 2 jetzt auch in größeren Stückzahlen exportiert. Sie unterscheidet sich aber nur in kleinen Details vom Vorgänger: Das Mittelteil des Tanks war nun in roter Farbe lackiert und die CZ100 hatte jetzt einen Tacho im Scheinwerfergehäuse. Außerdem war die Hupe anders platziert und an den Kotflügeln fehlte der seitliche Wulst.
Mitte der 1960er Jahre wurde die CZ100 Mark 2 vom Jugendmagazin Bravo in nennenswerten Stückzahlen unter dem Namen Pfiffikus verlost. Das dazu abgeänderte Tankemblem trug einen Indianer und die Aufschrift „Bravo Pfiffikus“; das HONDA-Zeichen fehlte an diesen Modellen.
In Frankreich gab es die CZ100 mit einer Sitzerhöhung aus verchromten Gestänge.
Nach Deutschland wurde die CZ100, in beiden Varianten, nie offiziell exportiert. Für die Mark 1 wird nur von einer Handvoll grau importierter Fahrzeuge ausgegangen, von der Mark 2 von ca. 200 Exemplaren, die von verschiedenen Händlern eingeführt worden sind.
1967 – HONDA Z50M
1967 folgte die Z50M. Sie war das erste Modell der Z50-Serie und die erste Monkey, die auch in Japan angeboten wurde.
Wie ihre Vorgänger war die Z50M weiterhin mit einem Starrrahmen, einer starren Gabel und den winzigen 5-Zoll-Rädern ausgestattet. Neben optischen Veränderungen mit markantem Sitzbankbezug hatte sie insbesondere einen überarbeiteten Motor mit nunmehr obenliegender Nockenwelle (OHC) und einen Klapplenker. Der Auspuff der europäischen Ausführung war unter dem Motor verlaufend; in der japanischen Version hingegen hochgezogen unter der Sitzbank.
Zwar bewarb HONDA bereits die CZ100 als „kofferraum- und bootstauglich“, doch erst die Z50M war dies auch tatsächlich. Denn sie hatte nun die genannten klappbaren Lenkerhälften sowie einen auslaufsicheren, verschließbaren Tankdeckel. Und im Gegensatz zu den späteren Modellen waren die Fußrasten nicht nur klappbar sondern
hochstellbar. Aufgrund dieser Eigenschaften wird die Z50M unter Kennern auch „Bootsmonkey“ genannt. Dabei ist dieser Begriff doppeldeutig: Während er im Deutschen für ein Wasserfahrzeug steht, bedeutet er im Englischen PKW-Kofferraum.
Zwischenfazit
Nach diesen drei Modellen ist es Zeit für ein erstes Fazit:
Gemeinsam haben alle drei Modelle, dass sie keinerlei Federung hatten, auf winzigen 5-Zoll-Rädern fuhren und nicht in die USA exportiert wurden. Diese drei Dinge sollten sich ab dem nächsten Modell ändern. Das Motoren-Update hingegen – weg vom Stösselstangenmotor mit untenliegender Nockenwelle hin zur obenliegenden Nockenwelle – wurde bereits mit der Z50M vollzogen. Dieses Konzept blieb der Monkey danach mehrere Jahrzehnte lang erhalten.
Die Z100 wurde wie erwähnt nie vermarktet. Sie ist deshalb heute quasi nicht mehr zu bekommen.
Bekannt ist die Existenz von nur noch drei Exemplaren. Das erste befindet sich in der HONDA Collection Hall in Japan, das zweite im Privatbesitz eines Sammlers bei Seattle/USA und das dritte Exemplar war im Jahr 1964 ein Geschenk von HONDA an das Deutsche NSU- und Zweiradmuseum in Neckarsulm. Dieses dritte Exemplar galt viele Jahre als „verschollen“. Im Herbst 2016 tauchte es wieder auf und wurde von Jürgen Haidle als solches identifiziert. Der Öffentlichkeit wurde dieser Fund im Jahr 2017 im Rahmen einer Sonderausstellung präsentiert – mehr Infos dazu >>hier<<.
Ein viertes Modell entstand 2011 in Japan, als filigraner Nachbau auf Basis der vom Original in der HONDA Collection Hall vermessenen Daten.
Die CZ100 und die Z50M wurden hingegen in einigen Ländern vermarktet, aber durchaus in noch überschaubaren Stückzahlen. Die wenigen verbliebenen CZ100 und Z50M sind heute sehr rare Sammlerobjekte. Aber auch die im Folgenden noch vorgestellten Nachfolgemodelle, die weltweit und in weitaus größeren Stückzahlen verkauft wurden, sind stark begehrt und werden zu Preisen gehandelt, welche weit über den jeweiligen Neupreisen liegen.
Der Geburtstag
der HONDA Monkey ist nicht unumstritten. Denn nachweislich bezeichnete HONDA den betreffenden Bereich im Tama-Tech-Park bereits Anfang der 1960er als „Monkey Ride“ und auch die Begleitpapiere der CZ100 (zumindest in Frankreich) trugen bereits die Aufschrift „Monkey„. Doch obwohl die Z100 und die CZ100 unstrittig die Ur-Ahnen aller Monkeys sind, begann HONDA die offizielle Monkey-Zeitrechnung erst im Jahr 1967, mit der Z50M. Besonders deutlich wird dies bei den limitierten Sondermodellen, die zum 30-, 40- und 50-jährigen Jubiläum aufgelegt wurden. Vermutlich hängt die Zählweise mit dem Verkaufsstart in Japan und der Typbezeichnung zusammen, die erst ab 1967 die Bezeichnung Z50 trug und – das soll schon vorweg genommen werden – bis zum Produktionsende 50 Jahre später so blieb.
1971 – HONDA Z50A
1971 werden die Affen vollends losgelassen: Die Z50A verbreitet sich invasiv rund um den Globus. Sie war das erste Monkey-Modell, das in Deutschland große Verbreitung und hohen Bekanntheitsgrad erlangte. Veränderungen gegenüber ihrem Vorgänger waren insbesondere die nun gefederte Vordergabel und die auf 8-Zoll angewachsenen Räder. Gleichzeitig wanderte an den europäischen Ausführungen die Hinterradbremse von der rechten Fußseite an die linke Lenkerhälfte.
Bereits ab Ende 1968 wurde dieses Modell unter dem Namen „HONDA–MiniTrail“ in den USA angeboten. Sie war somit das erste Monkey-Modell, das HONDA auch in die USA exportierte. Diese erste Variante der Z50A, der sog. Typ K0 war nicht für den öffentlichen Straßenverkehr gedacht und hatte deshalb keine Beleuchtung. Die weiß lackierte Tankhälfte war an diesem Modell noch oben und das Tankemblem rund.
Ein Jahr später erschien in den USA und Japan der Typ K1, der nun eine Beleuchtungsanlage und ein 6-Volt-Batterie hatte. Die japanische Version unterschied sich jedoch insbesondere durch einen unten liegenden Auspuff und einen einfarbigem Tank vom Exportmodell.
Beim Typ K2 ab 1971 war die Elektrik der Z50A nun wieder so konstruiert, dass keine Batterie nötig war. Das Getriebe wurde mit der aus dem Vorgänger bereits bekannten Dreigangschaltung mit Fliehkraftkupplung bedient, wobei der Wippschalthebel durch einen einfachen Schalthebel ersetzt wurde.
Erkennungszeichen der K2 ist das nun ovale Tankemblem (in D mit der Aufschrift „HONDA Monkey“; in GB und USA mit der Aufschrift „HONDA MiniTrail“) sowie die weiße Lackierung an der jetzt unteren Tankhälfte.
Es gab die K2 in drei Farben: Rot, blau und gelb, wobei nur die beiden erst genannten Farben einen sogenannten „Candy-Lack“ hatten. Dieser wurde in mehreren Schichten im „Tauchlackverfahren“ aufgebracht, um dadurch eine plastische Farbtiefe, vergleichbar mit der eines Bratapfels auf dem Jahrmarkt, zu realisieren.
In den USA hatte die Z50A-K2 eine kleinere Frontlampe ohne Tacho und eine eckige, einfarbig rote Heckleuchte, während sich an der deutschen Version ein Tacho von „Nippon Seiki“ in der Lampe befand. Hinten hatte das deutsche Modell die runde, rot/orange Rückleuchte, welche zu der Zeit auch an vielen anderen HONDA-Modellen zu finden war. Die K2 wurde ab dem Baujahr 1972 mit einer „Mitsuba“-Wechselstrom-Hupe unter dem Scheinwerfer ausgestattet, die aufgrund der leistungsschwachen 6-Volt-Elektrik kaum hörbar war.
1975 – HONDA Z50J1
Zum Modelljahr 1975 stand mit der Z50J1 ein neues Modell bei den deutschen HONDA-Händlern, welches in anderen Ländern teilweise schon ab 1972 zu haben war, bspw. in den USA (als Z50A-K3).
Mit der Z50J1 hatte die Monkey nun erstmals eine Schwinge und Stoßdämpfer. Dies war eine Veränderung, die vielleicht als größte Anpassung in der 50-jährigen Monkey-Geschichte bezeichnet werden kann. Leider verschwand mit der Z50J1 das metallene Tankemblem und die Aufschrift „Monkey“. Stattdessen hatte die Z50J1 einen Aufkleber auf dem Tank; in Europa mit der Aufschrift „HONDA“ und in den USA mit der Aufschrift „HONDA Mini Trail“.
Der Tankinhalt wuchs von etwa 2,5 auf 4 Liter und die Hupe wurde von HONDA Deutschland gegen die legendäre, von der deutschen Firma Reich gefertigte „Marienkäferklingel“ ausgetauscht. Die Fußrasten waren jetzt nur noch klappbar und nicht mehr hochstellbar. Die Kotflügelverlängerungen, vorne schwarz und hinten Chrom, waren den deutschen Modellen vorbehalten. Beim Rücklicht war es wie beim Vorgänger: In den USA, Großbritannien und Frankreich ein eckiges rotes Licht, in Deutschland die beschriebene Rundleuchte. In Frankreich war die Z50J1 zudem mit Blinkern ausgestattet, für welche zusätzliche Halterungen an der Gabel verschweißt waren.
Die Z50J1 war in Europa in den Farben gelb, grün und weiß erhältlich.
1979 – HONDA Z50J2 / Z50G & Z50R
Ab 1979 folgte mit der Z50J2 wiederum eine überarbeitete Version der Monkey. Sie hatte unter anderem einen Gepäckträger, einen trapezförmigen Sitz, einen tropfenförmigen Tank, Blinker, ein abgeändertes Rücklicht und wieder eine Batterie.
Die grundlegende Optik dieses Monkey-Modells wurde von HONDA bis zum Produktionsende der Z50-Serie im Wesentlichen beibehalten. Sie war auch Basis für viele Sondermodelle, die später zu bestimmten Anlässen in limitierter Auflage von HONDA angeboten wurden. Auch diente die Z50J2 als Vorlage für die ersten Replikas auch China.
In den Jahren nach 1979 wurden an der Z50J2 nur wenige Anpassungen vorgenommen. Bspw. wechselte das Material der Kotflügel immer wieder:
Es gab Varianten mit gefärbtem Kunststoff, weißem Kunststoff genauso wie verchromtes Blech und farblich lackiertes Blech. Die Auspuffblenden wechselten im Laufe der Zeit zwischen Schwarz und Chrom und bei den erhältlichen Fahrzeugfarben kamen zu den ersten drei (rot, blau, weiß) weitere hinzu.
Auch technisch wurde die Z50J2 in den Folgejahren weiterentwickelt: Es kam der Wechsel von 6-Volt auf 12-Volt-Elektronik sowie von Dreigang/Fliehkraftkupplung auf Viergang/Handkupplung, eine CDI wurde verbaut und im Zylinderkopf wurde Platz geschaffen, damit die Nockenwelle von Gleit- auf Kugellager umgestellt werden konnte.
Parallel zur Z50J2 gab es ab 1979 mit der Z50G und Z50R zwei Modellvarianten, die beide ohne den bekannten Klapplenker auskommen mussten:
Die Z50G (Gorilla) hatte einen großen 9 Liter-Tank und vorne einen zweiten Gepäckträger.
Die Z50R wurde ohne Beleuchtungseinheiten und ohne Betriebserlaubnis ausgeliefert und war nur in der Farbe rot erhältlich. In Deutschland fand sie vor allem beim MonkeyCross Verwendung. Endlich mussten die MonkeyCrosser nicht mehr Lichter abschrauben und gegen Startnummerntafeln tauschen, sondern konnten draufsitzen und sofort auf die Piste abbiegen.
Die Z50R-Versionen von 1979 und 1980 hatten zwei rote Startnummerntafel (vorne und seitlich links) sowie am schwarzen Sitz nur hinten die Aufschrift „HONDA“. In den Folgejahren gab es einige optische Anpassungen an der Z50R. Bei den Startnummerntafeln kam zunächst eine dritte hinzu (seitlich rechts am Auspuff), dann wurden diese weiß und später gelb. Der Sitz bekam seitlich eine zusätzliche Aufschrift („Z“ bzw. später „50R“) und später einen blauen Überzug. Zu Letzt folgten goldene Felgen und sogar noch ein weißer Rahmen.
1987 – HONDA ZB50
Eine gravierende optische Abweichung war die 1987 und 1988 produzierte und 1988 auch in Deutschland erhältliche ZB50, die – laut HONDA-Prospekt – zumindest in Deutschland ebenfalls unter dem Namen „Monkey“ verkauft wurde.
Das Fahrzeug mit seinen 10-Zoll-Rädern, einem völlig anderen Rahmen sowie Kastenschwinge und Monofederbein war jedoch ein Flopp. Sie hatte einfach zu wenig Ähnlichkeit mit den in der Szene geliebten Monkeys.
Aus heutiger Sicht war die ZB50 eher ein früher Vorläufer der ab den 2010ern angebotenen HONDA MSX125 Grom als ein würdiger Nachfolger der Z50J2.
1988 – HONDA Z50 Baja & Z50R
Nach 1988 überarbeitete HONDA die Monkey auf Basis der Z50J2 abermals. Das hintere Schutzblech und beide Seitenverkleidungen bestanden nun aus einem Plastikteil und die Sitzbank war vorne erstmals hochgezogen.
Als Straßenversion erhielt sie einen Doppelscheinwerfer und trug die Zusatzbezeichnung „Baja“, als Geländeversion weiterhin den Namen Z50R.
Während die Baja meines Wissens in Deutschland nie offiziell angeboten wurde, kam die Z50R schon bald auch hier in den Handel.
1999 – HONDA XR50 & CRF50
Pünktlich vor der Jahrtausendwende folgte 1999 auf die Z50R die XR50, die ab 2004 die Bezeichnung CRF50 trug. Das Fahrzeug orientierte sich in seinem Look an den großen MX-Bikes von HONDA und wurden nicht mehr unter dem Namen Monkey vertrieben.
Die XR50 bzw. CRF50 hat schicke 10-Zoll-Speichenräder mit schmaler Bereifung, den typischen Monkeymotor und den typischen Monkeyrahmen – allerdings mit Monodämpfer.
Parallel hierzu kamen auch die XR70 bzw. CRF70 auf den Markt, welche später zur CRF110 weiterentwickelt wurden. Sie hatten mit 12-Zoll hinten und 14-Zoll vorne etwas größere Räder.
CRF50 und CRF110 befinden sich auch im Jahr 2024 noch im HONDA-Programm.
Auch bei der Straßenversion der Z50J2 ging die Entwicklung weiter:
2009 – HONDA Z50J FI
2009 präsentierte HONDA die Z50J FI. Mit ihr wurden die Monkeys in technischer Hinsicht ins moderne Zeitalter befördert. Das Modell verfügt über eine Einspritzanlage und einen Katalysator. Das Aussehen des auf 4.000 Stück limitierten Fahrzeugs erinnert stark an ihre direkte Vorgängerin, die Z50J2. Lediglich der Tank trägt die optischen Merkmale der Z50J1.
Im Jahr 2017, zum 50-jährigen Jubiläum der Z50-Serie, legte HONDA nochmals ein, nun ganz eng limitiertes und leicht abgeändertes Modell der Z50J FI auf. Dieses gab es mit der Aufschrift „50th Anniversary“ sowohl mit rot/weißem Tank als auch als Vollchrom-Ausführung und wurde nur in Japan angeboten.
Sondermodelle der HONDA Monkey
Neben der genannten Z50J FI gab es viele weitere Sondermodelle von HONDA. Insgesamt dürften über 20 Monkey-Sondermodelle zu unterschiedlichsten Anlässen auf den Markt gebracht worden sein.
Zu nennen sind insbesondere:
– Die vollverchromte Z50R „Christmas Special“ im Jahr 1986,
– Zwei vergoldete Versionen der Z50J2 in den Jahren 1984 und 1996,
– Die Sondermodelle „30th Anniversary“ im Jahr 1997,
– Die rote Z50J2 „Millenium“ zum Jahrtausendwechsel,
– Die Sondermodelle „40th Anniversary“ im Jahr 2007,
– und wie bereits erwähnt die Z50J FI „50th Anniversary“ im Jahr 2017.
Das Ende der HONDA Monkey !!! ???
Im Frühjahr 2017 kündigte HONDA an, die Produktion der Z50-Monkey-Serie mit einem letzten Sondermodell „50th Anniversary“ im Sommer 2017 einzustellen.
Dieses finale Modell wurde ausschließlich in Japan, verkauft.
Bereits ein Jahr später bietet HONDA eine Neuauflage der Monkey ganz im Look der Z50J an. Allerdings als 125ccm-Maschine und mit 12-Zoll-Rädern.
Somit hat HONDA zwar die Z50 „begraben“, aber den Namen „Monkey“ nicht sterben lassen.
Doch auch die 50ccm-Monkeys sind nicht tot:
Denn eine Vielzahl von chinesischen Herstellern hat längst die Produktion übernommen. Bereits seit etwa der Jahrtausendwende vermarkten sie in zunehmender Qualität und mit zunehmendem Erfolg Nachbauten der HONDA Monkey. Anfänglich beschränkten sie sich auf die Z50J2 und die Z50G, doch inzwischen werden auch Z50A, Z50M und CZ100 kopiert. Teilweise hält HONDA sogar Beteiligungen an den chinesischen Produzenten.
Etwa zur gleichen Zeit begannen einige chinesische Hersteller auch mit der Produktion von Replikas auf Basis der CRF50 und CRF70/CRF110. Sie kamen zunächst mit der Bereifung 12-Zoll/10-Zoll, später eher mit 14-Zoll/12-Zoll auf den europäischen Markt. Diese Pitbikes haben für den Offroadeinsatz wesentlich bessere Federelemente als die HONDA-Fahrzeuge und waren auch motorentechnisch mit deutlich mehr Leistung versehen. Anfänglich meist mit 110ccm bzw. 125ccm ausgestattet steigerte sich dies schnell über 150ccm bis hin zu 190ccm-Motoren.
Nun bleibt es abzuwarten, ob HONDA sich an sein Wort hält und die 50er Monkey tatsächlich nicht mehr produziert oder ob wir irgendwann mal wieder ein Sondermodell angeboten bekommen.
Meine Prognose:
Sie werden „wortbrüchig“ werden und spätestens zum
hundersten Geburtstag des Kultbikes wieder eine Serie auflegen.
Jürgen Haidle, November 2023
Anmerkung:
Die Ausführungen basieren auf meinen persönlichen Wahrnehmungen und Begegnungen mit der HONDA Monkey sowie auf Experten-Interviews und angelesenem Wissen. Teilweise wurden Sätze aus Wikipedia übernommen.
Bildnachweis (von oben nach unten):
Bild 1 Z50J1: Eigene Aufnahme
Bild 2+3 TamaTech: Honda
Bild 4 Z100: NSU-Museum
Bild 5 CZ100M1: Honda
Bild 6 CZ100M2: Wikipedia/Holger
Bild 7 Z50M: Wikipedia/Maisy
Bild 8 Z100: NSU-Museum
Bild 9 Z50A: A.Meske
Bild 10 Z50J1: Eigene Aufnahme
Bild 11 Z50J2: Honda
Bild 12 Z50G: HD-Man
Bild 13 Z50R: Honda-Prospekt
Bild 14 ZB50: Wikipedia/Paunchy
Bild 15 Baja: Wikipedia/Midnightpumpkin
Bild 16 Z50R: Honda-Prospekt
Bild 17 CRF50: Eigene Aufnahme
Bild 18 Z50J FI: Honda
Bild 19 Z125: Honda